Konzeption


40 Jahre sind seit dem ersten mittelalterlichen Markt auf Schloss Homburg im Mai 1982 vergangen. Federführend für diese wahrhafte Pioniertat – mobile Märkte in dieser Art gab es ansonsten noch nicht – waren Handwerker, Händler und die Gruppe Kurtzweyl. Unter dem Namen Kramerey und Kurtzweyl (später Kramer, Zunft und Kurtzweyl) wurde das Spectaculum rasch bundesweit bekannt und bis 2019 zum beliebten Ausflugsziel der Oberberger. Für mehrere Generationen gehörte der 1. Mai auf Schloss Homburg zum festen Bestandteil ihrer Kindheitserinnerungen.

Mittelaltermarkt 2015 (Foto OBK/Kulturamt)

Warum sollte das nicht auch für die Kinder von heute gelten? So denken die Verantwortlichen im Kreiskulturamt ebenso wie in der Gemeinde Nümbrecht und nicht zuletzt auch einige Aktive aus der Mittelalterszene, die den Mittelaltermarkt auf Schloss Homburg seit langem zu den schönsten und inspirierensten gezählt haben.

Zum 1. Mai 2023 soll es darum wieder den mittelalterlichen Markt auf Schloss Homburg geben.

Im neu gegründeten Verein „Kramerey vnd Kurtzweyl e.V.“ haben sich Vertreter von Kreis und Museumsverwaltung, des Kreiskulturausschusses, der oberbergischen Veranstaltungsbranche (VPZ-Veranstaltungen sowie der Kunstszene (Kurtzweyl, Lupus) zusammengeschlossen, um als zentrales erstes Projekt den mittelaterlichen Markt neu zu etablieren.

Leitgedanken bei diesem Projekt sind:

1) Pflege historischen Kulturgutes (Handwerk, Handel, Schauspiel, Musik)
Orientierungspunkt sind die Glanzzeiten des Mittelaltermarktes mit einem qualitativ hochwertigen Bühnen- und Standangebot und lebhafter Interaktion zwischen Darstellern und Publikum.

2) Steigerung der Aufmerksamkeit für die Museumsangebote durch die enge Verbindung von Markt und Museum

Mit 1 € Anteil an den Eintrittskarten ist der Eintritt für das Museum inbegriffen. Aktionen einzelner Darsteller lenken vor und im Museum die Aufmerksamkeit gezielt auf dort befindliche Angebote.
3) Interaktion mit Bildungsstätten im Umfeld (Plattform für Schul- oder andere integrative Projekte)

Geplant ist die Einbeziehung von Schulen sowie der Musikschulen Nümbrecht/Wiehl im kulturellen Rahmenprogramm (Lieder, Tänze)

4) Nachhaltigkeit
Seit seiner Gründung war der Mittelaltermarkt Pionier hinsichtlich der Müllvermeidung. Nun soll es auch bei den Zugängen auf den Markt möglichst unmotorisiert zugehen. Gespräche mit der Ovag sind geplant. Außerdem ist ein Shuttle-Service vom Parkplatz der Firma Sarstedt in Rommelsdorf vorgesehen. Die Bürgerbusvereine sollen ebenfalls involviert werden. Auf dem Klangpfad sollen vor allem Familien mit spannenden Überraschungen zum Fußmarsch von Nümbrecht aus gelockt werden.

Ein Programmheft mit Informationen auch über Unterstützer und Sponsoren ist in Arbeit.

Text von Barbara Degener